„Alle sollen eins sein … damit die Welt glaubt, dass Du mich gesandt hast“
(Joh 17,21)
„Seid alle einmütig, und duldet keine Spaltungen unter euch“
(1 Kor 1,10)
„ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der
über allem und durch alles
und in allem ist“ (Eph 4, 5-6)
Ziel der ökumenischen Bewegung ist die Wiederherstellung der Einheit unter
allen Christen; sie zu fördern ist die Kirche kraft des Willens Christi
gehalten.
Im 2. Vatikanischen Konzil öffnete sich die katholische Kirche offiziell
der ökumenischen Bewegung. Im ökumenischen Dialog wird seit einigen Jahren
die Formel „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ verwendet. Die Ökumene
betrifft das ganze christliche Volk, zu dem Christen verschiedener Kirchen
gehören.
Das Gemeinsame betonen:
- Die Heilige Schrift als das gemeinsame Offenbarungszeugnis
- Die gemeinsame Taufe als das sakramentale Band der Einheit
- Das Glaubensbekenntnis
Durch den Text „[Wir glauben] die eine, heilige, katholische und
apostolische Kirche“ entsteht häufig ein Missverständnis: tatsächlich
darf „katholisch“ im Credo nicht ausschließlich mit der römisch-katholischen
Kirche identifiziert werden, sondern steht für die weltweite, eine Kirche
Jesu Christi (von griechisch: katholikos = das Ganze betreffend, allgemein).
Ein Meilenstein im ökumenischen Gespräch ist die „Gemeinsame Erklärung zur
Rechtfertigungslehre“ (Augsburg 1999), in der „ein gemeinsames Verständnis
unserer Rechtfertigung durch Gottes Gnade im Glauben an Christus“ formuliert
wird. Die gegenseitigen Lehrverurteilungen aus dem 16. Jahrhundert sind
damit überwunden.
Die Eucharistie als Quelle und Ausdruck der
Kirchengemeinschaft:
Nach den Worten von Kardinal Walter Kasper kann es „Einzelsituationen
geben, in denen evangelische Christen persönlich den Eucharistieglauben der
katholischen Kirche teilen“ … und „mit Überzeugung 'Amen' sagen können zu
dem, was in der eucharistischen Feier gesagt und geschehen ist, und die“ …
„praktisch in der katholischen Gemeinde zu Hause sind. Ich konnte als
Bischof nie eine pastorale Praxis tadeln, die in solchen Einzelsituationen
den Zugang zur Kommunion nicht verweigert.“
Papst Johannes Paul II., 1980:
„Lassen wir nichts unversucht, um miteinander zu bezeugen, was uns
in Jesus Christus gegeben ist … Alle Schritte zur Mitte verpflichten und
stärken uns zugleich, die notwendigen Schritte hin zu allen unseren
Schwestern und Brüdern zu wagen“.
Quellen:
ÖkumeneFibel, Auf dem Weg - München 2010, 2. Ökumenischer Kirchentag.
Herausgegeben vom Erzbischöflichen Ordinariat München, 2009.
http://www.bayern-oekumenisch.de/cms/sites/default/files/uploads/Oekumenefibel.pdf
Ökumenisch Handeln - Aber Wie, Auf dem Weg - München 2010, 2. Ökumenischer Kirchentag.
Herausgegeben vom Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, 2009.
http://www.bayern-oekumenisch.de/cms/sites/default/files/uploads/OekumenischHandeln.pdf
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